Mit Windelfrei starten - Bedürfnisse verstehen und Bindung stärken
Ein Baby und eine Windel gehören in den meisten Familien fast untrennbar zusammen, aber das muss nicht sein. Denn, Babys haben von Geburt an ein Gespür für ihre Ausscheidungen und auch ein angeborenen Wunsch nach Reinlichkeit.
Bei Windelfrei geht es darum zu spüren, was Dein Kind braucht und auf seine natürlichen Bedürfnisse einzugehen. Beim Abhalten steht das Ausscheidungs- und Sauberkeitsbedürfnis im Fokus. Durch eine nonverbale Kommunikation zwischen dir und deinem Kind wird der Zeitpunkt „abgesprochen“, wann es urinieren muss und du gibst so deinem Kind die Möglichkeit auch außerhalb der Windel Pipi und das große Geschäft zu verrichten. Der tolle Nebeneffekt, dein Kind fühlt sich verstanden und wertgeschätzt und es wird so ganz automatisch das Vertrauen eurer Familie untereinander gestärkt.
Was ist denn überhaupt genau Windelfrei bzw. Abhalten?
Beim “Abhalten” gibst du deinem Kind die Möglichkeit, seine Ausscheidungen außerhalb der Windel zu verrichten. Hört sich vielleicht komisch an, ist es aber ganz und gar nicht und wird genauso sogar noch heute von 80% der Bevölkerung so gelebt. Hierfür werden die Babys und ihre Ausscheidungssignale genau beobachtet und dann zum Ausscheiden abgehalten. Denn Babys können schon sehr gut kommunizieren, dass sie müssen und haben ein angeborenes Gefühl dafür, dass sie nicht in ihren Ausscheidungen sitzen möchten.
Gute Gründe für Windelfrei bzw. Abhalten
Windelfrei bietet auf vielschichtige Weise eine Menge Vorteile.
Ein Vorteil vom Abhalten ist, dass das Geschäft deines Kindes nicht in der Windel landet. Durch die tägliche nonverbale Kommunikation zwischen Eltern und Kind entsteht so eine einzigartige Vertrauensbasis. Die Bindung zueinander wird verstärkt, da du die natürlichen Bedürfnisse deines Kindes verstehst und respektierst.
Zudem werden Kinder, bei denen Windelfrei praktiziert wird, oftmals früher trocken, da sie ein gestärktes Körpergefühl haben und von Geburt an das natürliche Reinlichkeitsempfinden behalten und nicht abtrainiert bekommen.
Aber nicht nur ihr profitiert davon, sondern auch unsere Umwelt wird durch den geringeren Verbrauch von Ressourcen geschützt. Mithilfe von Windelfrei können eine große Menge an Einwegwindeln und auch Stoffwindelwäschen gespart werden.
• Starke, vertrauensvolle Bindung
• Tolles Körpergefühl des Kindes
• Vermeiden einer großen Menge Windelmülls
• Einsparen wertvoller Ressourcen
• Mehr Geld in der Haushaltskasse
Die wichtigsten Signale des Kindes beim Abhalten
Doch woher weiß ich, wann mein Kind muss? Das ist wahrscheinlich der wohl schwerste Part bei Windelfrei. Denn jedes Kind macht ein anderes Signal, wenn es ein Geschäft verrichten will. Ein paar klassische Signale, die auf ein Ausscheidungsbedürfnis hinweisen, gibt es trotzdem. Das heißt aber noch lange nicht, dass dein Kind dieselben Signale zu erkennen gibt. Mit der Zeit wirst du auf jeden Fall ein besseres Gespür für die Zeichen bekommen und du und dein Baby werdet ein eingespieltes Team.
Folgende Signale sind typische Anzeichen für „Ich muss mal“:
• Meckern, Schreien, Stöhnen
• Dein Kind sucht bewusst deine Nähe
• Dein Kind wirkt abwesend
• Dein Kind wehrt sich gegen engen Körperkontakt
• Dein Kind ist unruhig beim Stillen
• Dein Kind wälzt sich in der Nacht hin und her
Einfach mit Windelfrei starten – so geht´s
Wenn du mit Windelfrei starten möchtest, sei dir bewusst, dass du dich dabei nicht stressen oder unter Druck setzen solltest. Es wird auch mal nicht funktionieren, aber das ist nicht weiter schlimm, denn zur Sicherheit kann dein Kind immer eine Windel tragen.
Wir haben für dich eine kurze Anleitung zusammengefasst, wie du ohne viel Druck mit Windelfrei starten kannst.
1. Beobachte dein Kind, während es nackig strampelt
Lege dein Kind auf eine wasserfeste Unterlage und schau erst mal zu, was dein Kind für Signale gibt, bevor es Pipi macht. Mit der Zeit bekommst du ein Gefühl für die Zeichen und könntest vielleicht schon sagen, was im nächsten Moment passiert. Zu den Signalen könnte ein Quengeln, Aufschrecken oder ein leerer Blick gehören.
2. Das erste Abhalten mit Windel
Wenn du langsam ein Gefühl für die Signale deines Kindes bekommen hast, kannst du einen ersten Testlauf starten. Am besten behält dein Baby dabei erstmal eine Windel an. Dadurch kannst du dir selbst den Druck nehmen und nach Gefühl handeln. Dein Kind wird unruhig, dann schnapp es dir und halte es zum ersten Mal ab. Versuche verschiedene Positionen zu testen, um für euch beide die Passende zu finden. Und wenn nichts passiert, ist auch nicht weiter schlimm. Nächstes Mal funktioniert es ganz bestimmt.
3. Findet gemeinsam eine Abhalte-Routine
Mit der Zeit wird es dir immer leichter fallen, die Signale deines Kindes zu deuten. Fällt dir etwas auf? Oft machen unsere Kinder immer zu bestimmten Zeiten Pipi oder das große Geschäft, wie z.B. nach dem Aufwachen oder beim Stillen. Wenn du immer in den gleichen Situationen abhältst, entwickelt sich schnell eine Routine.
4. Nutze Kleidung, die dir das Abhalten erleichtern
Um dir den Windelfrei-Alltag noch leichter zu gestalten, ist die richtige Windelfrei-Kleidung Gold wert. Hierfür haben wir spezielle Windelfrei-Sets in Kooperation mit Popolini entwickelt. Durch die besonderen Schnitte der Kleidung kannst du dein Kind schnell abhalten, ohne umständliches Ausziehen. Oder teste die Popolini Easyfree Windel, die perfekte Abhaltewindel.
Fazit: Windelfrei für Gesundheit und Umwelt
Nicht für jede Familie ist es möglich Windelfrei zu praktizieren. Dennoch finden wir, ist es eine super Möglichkeit, die Bedürfnisse deines Kindes zu erkennen und das Vertrauen zueinander aufzubauen. Aber wichtig ist uns zusagen: Es gibt hier kein richtig oder falsch. Die Bindung zum Kind kann jede Familie auf ihre eigene Weise aufbauen. Du machst es genauso, wie du es gerade machst, richtig.
Die häufigsten Fragen zu Windelfrei
Wie halte ich mein Kind am besten?
Bei der klassischen Abhalteposition stützt du den Rücken deines Kindes mit deinem eigenen Körper und hältst das Kind in den Kniekehlen. Neugeborene können auch im Liegen gehalten werden, das ist die bequemste Variante. Dabei legst du den Kopf in Deine Armbeuge und stabilisierst den Körper mithilfe Deines Arms, so könntest du auch während des Stillens bequem abhalten. Hierbei kannst du während des Trinkens einen kleinen Topf unter den Po des Kindes halten. Es gibt aber noch viele andere Möglichkeiten, wie du dein Kind halten kannst. Probiere einfach einige Positionen aus, um die Beste für dich und dein Kind zu finden.
Braucht man das Baby dann gar keine Windeln mehr?
In der Regel trägt das Kind trotzdem als Backup eine Windel, da im turbulenten Familienalltag das Signal des Kindes auch mal untergehen kann. Damit das Baby sich nicht in der Kleidung entleert, greifen viele Familien als Backup noch zur Stoffwindel. Hier ist eine Windel, die sich schnell öffnen lässt ideal. Wir empfehlen die Popolini Easyfree All-in-Three Windel zum Abhalten.
Was für eine Windelfrei-Ausstattung benötige ich?
Um mit Windelfrei zu starten, benötigst du die richtige Ausstattung, die zu dir und deinem Kind passt. Bodys oder Einteiler sind fürs Abhalten eher unpraktisch, da es beim Ausziehen oft schnell gehen muss. Spezielle Windelfreikleidung z.B. von Popolini unterstützt das einfache Abhalten und bieten die Möglichkeit das Baby schnell abzuhalten ohne es komplett ausziehen zu müssen. Crawlerhosen, Windelfreishirts, ein Abhalte-Nachthemd, Stulpen und ein Abhalte-Töpfchen sind absolute Windelfrei Must-Haves.
Kann ich auch noch mit Windelfrei starten, wenn mein Baby schon 1 Jahr alt ist?
Du kannst jederzeit mit Windelfrei beginnen. Hierfür musst du nur die Signale deines Kindes beobachten und auf dein Gefühl hören. Mit den oben genannten Tipps gelingt dir der Windelfreistart bestimmt.
Was ist Teilzeit-Windelfrei?
Abhalten muss nicht den ganzen Tag praktiziert werden. Da es auch nicht so einfach ist, immer einen Blick auf die Signale des Kindes zu haben. Um sich selber eine Pause des Beobachtens zu geben, kannst du dir bestimmte Zeiten festlegen, in denen du Windelfrei praktiziert.